Cashper Erfahrungen & Bewertungen 2024
Cashper im Test – Note: Gut
cashper ist ein Angebot der maltesischen Novum Bank Ltd. Das Institut stellt Privatkunden Kleinkredite über mehrere hundert Euro mit Laufzeiten von wenigen Tagen oder Wochen zur Verfügung und verzichtet dabei auf einen Teil der im klassischen Bankgeschäft üblichen Bonitätsanforderungen. Im Gegenzug werden die Mikrokredite mit höheren Sollzinsen und ein Katalog von Zusatzleistungen mit zusätzlichen Gebühren bepreist. Die Kredite können auf Wunsch und gegen Aufpreis taggleich ausgezahlt werden.
Das Angebot der Malteser ist dem auf dem deutschen Markt noch unterentwickelten Segment der „Payday-Loans“ zuzuordnen. Diese Art von Kleinkrediten ist in Großbritannien und den skandinavischen Ländern sehr viel länger bekannt und wird z. B. zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe genutzt.
cashper: Payday-Loans auch ohne SCHUFA
- Kleinkredite bis ca. 600 €
- Kurze Laufzeiten von maximal einem Monat
- Kreditvergabe auch mit negativer SCHUFA möglich
- Reguläre Effektivzinsen in etwa auf dem Niveau von Credit-Cards
- Hohe zusätzliche Gebühren für Blitzauszahlungen und bei Zahlungsverzug
- Geeignet für kurzfristige Liquiditätsengpässe, problematisch bei dauerhafter Inanspruchnahme
Kleinkredite für finanzielle Engpässe
Casper bietet Mikrokredite für Privatkunden an. Dabei handelt es sich um Kredite von maximal wenigen hundert Euro, die mit sehr kurzen Laufzeiten von wenigen Tagen oder Wochen ausgestattet sind. Die Kredite werden online beantragt und innerhalb sehr kurzer Zeit ausgezahlt. Mikrokredite, in anderen Ländern auch als Payday Loans bekannt, eignen sich zur Überbrückung finanzieller Engpässe. Der Markt für private Mikrokredite in Deutschland ist bislang ein Nischenmarkt, der allerdings seit einigen Jahren beständig wächst.
Sehr lockere Bonitätsprüfung
Bei der Bonitätsprüfung werden andere Maßstäbe angesetzt als im klassischen Kreditgeschäft großer Banken. In der Regel muss kein qualifizierter Einkommensnachweis vorgelegt werden. Die Kreditvergabe ist auch dann möglich, wenn die SCHUFA-Auskunft vom Darlehensnehmer Negativmerkmale aufweist. Im klassischen Bankgeschäft ist dies in der Regel ein Ausschlusskriterium.
Feste Zinsen und Laufzeiten
Technisch handelt es sich um endfällige Kredite mit gebundenem Sollzins. Die Zinssätze liegen etwas über dem Niveau durchschnittlicher Dispositionskredite und fallen aufgrund der geringen Beträge und der kurzen Laufzeiten kaum ins Gewicht. Sofern fallen z. B. für einen Kredit über 600 € mit 30 Tagen Laufzeit nur ca. 6-7 € Zinsen an. Mikrofinanzdienstleister wie cashper leben allerdings nicht primär von den eigentlichen Sollzinsen, sondern von zusätzlichen Gebühren im Zusammenhang mit dem Kreditvertrag.
Das Geschäftsmodell: Gebühren für Extras und bei Zahlungsverzug
Für eine rasche Antragsbearbeitung, sogenannte Blitzüberweisungen (damit ist das Anweisen des Kreditbetrages am Tag des Antragseingangs gemeint), die Rückzahlung des Kreditbetrages in mehr als einer Rate und einige weitere Leistungen werden pauschale Entgelte verlangt, die durchaus bis zu 40 % des Darlehensbetrages erreichen können. Rechnerisch ergeben sich daraus außergewöhnlich hohe Effektivzinssätze, die allerdings nicht explizit ausgewiesen werden. Die Kosten der Mikrokredite erhöhen sich nachträglich deutlich, wenn Kreditnehmer in Zahlungsverzug geraten. Dann werden wiederum pauschale Gebühren für Rücklastschriften und Mahnungen in Rechnung gestellt, die gemessen am Kreditbetrag tendenziell überdurchschnittlich hoch sind.
Der Nutzen: Nachteile durch Liquiditätsengpässe abwenden
Mikrokredite können schnell und unkompliziert beantragt und auf dem eigenen Girokonto gutgeschrieben werden. Sie eignen sich deshalb zur Überbrückung außergewöhnlicher, vorübergehender Liquiditätsengpässe und können in diesem Fall insbesondere zur Abwendung weiterer Nachteile dienen. Das gilt etwa, wenn wichtige Rechnungen zum Beispiel die monatliche Wohnungsmiete, die Stromrechnung oder eine Kreditrate gezahlt werden müssen andernfalls mit Vertragskündigungen oder ähnlichen Maßnahmen zu rechnen ist.
Das Risiko: Noch tiefer in Schwierigkeiten versinken
Verbraucher, die dauerhaft mit finanziellen Engpässen konfrontiert sind können von Mikrokrediten in der Regel nicht profitieren. Das Gegenteil ist der Fall: Regelmäßig führt die Inanspruchnahme der Kurzzeitkredite zu höheren Belastungen – etwa infolge von Zahlungsverzug und der damit verbundenen Mahngebühren. Im schlimmsten Fall werden die Kredite laufend durch neue Mikrokredite abgelöst, bis irgendwann die endgültige Zahlungsunfähigkeit eintritt. Nicht zuletzt aufgrund dieses Risikos betrachten Verbraucherschützer Mikrokredite überwiegend kritisch. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass für die Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe klassische Dispositionskredite besser geeignet sind und Mikrokredite primär auf Zielgruppen abzielen könnten, die keinen Zugang zu konventionellen Kreditlinien haben.
Fazit
Mikrokreditfinanzierer wie cashper können dabei helfen, vorübergehende Liquiditätsengpässe unkompliziert und schnell zu überbrücken. Im Fall von cashper fallen weniger die eigentlichen Sollzinsen und mehr die Gebühren für Zusatzleistungen wie zum Beispiel Blitzüberweisungen und Rückzahlung in mehr als einer Rate ins Gewicht. Auch wenn Kreditnehmer in Zahlungsverzug geraten können sich die Kosten rasch potenzieren. Im Gegenzug sind die Kreditvergaberichtlinien sehr viel lockerer als bei klassischen Banken. Insbesondere die Möglichkeit, trotz bestehender Negativmerkmale in der SCHUFA-Auskunft Darlehen zu erhalten dürfte für weite Teile der Zielgruppe interessant sein. Wird mit Kurzzeitkrediten verantwortungsvoll umgegangen spricht nichts gegen das Konzept. In der Gesamtbetrachtung erscheint unter dieser Bedingung das Urteil „gut“ gerade noch angemessen.